Nachhaltigkeit in Neumarkt

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Klebl Hausbau

Posted by [email protected] on June 17, 2016 at 9:05 AM

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Am 11.05, besichtigten wir die Firma Klebl Hausbau, welche sich mit allgemeinem Wohnungsbau, d.h. Wohnanlagen, Reihenhäusern, Einfamilienhäuser etc. beschäftigt.

 

Bedeutung von Nachhaltigkeit

Der Dipl.-Ing. (FH) Architekt Georg Hollfelder nahm sich für unsere Fragen Zeit. Er definiert Nachhaltigkeit mit einem umweltbewussten Leben. Nachhaltigkeit endet nicht bei den Anderen und es kann viel in dem Bereich getan werden. Auf das, was verbraucht und genutzt wird, muss geachtet werden und so sollte man Gebäude lange nutzen und nutzen können. Nachzudenken und selbst Verantwortlichkeit zu zeigen, darf beim nachhaltigen Agieren nicht zu kurz kommen.

 

Die Firma selbst

Klebl Hausbau setzt beim Bauen auf Massivhäuser und deren Langlebigkeit. Die Firma baut ca. 40-45 Häuser im Jahr und hält dieses Niveau seit ca. 5 Jahren. Derzeit sind 15 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind 4 Architekten.

Außerdem hat Klebl Hausbau den Umweltschutzpreis gespendet. Auch die https://www.neumarkt.de/de/buerger/aktuelles/artikel/aktion_gluehbirnentausch_vorgestellt.html" target="_blank" rel="nofollow">Glühlampenaktion der Stadt Neumarkt wurde von Klebl Hausbau gesponsert.

 

Bauen

Deren Hauptgeschäft sind individuelle Wohnungen. I.d.R. baut Klebl Massivhäuser, welche laut Herrn Hollfelder einen besseren Ruf haben, als viele denken. Einer Studie zufolge seien Massivhäuser sogar gleichwertig mit Holzhäusern bezüglich Nachhaltigkeit. Massivhäuser sind langlebiger und sind auch hinsichtlich des Energieverbrauchs gleichwertig. Auch sei es nachhaltig, dass dabei zusätzlich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis besteht und es sich so mehr Menschen leisten können.

Bei Baustoffen kommt es auf einen günstigen Einstandspreis an. Oft kommen natürliche Baustoffe wie Kalkstein zum Tragen. Herr Hollfelder persönlich ist ein Fan von zweischaligem Mauerwerk, z.B. durch die Verwendung von Steinwolle um Wärmebrücken dauerhaft zu vermeiden. Holzbauten seien schwieriger zu verdichten. Der beim Bauen oft verwendete Stoff Polystyrol (ein Schaumstoff) ist laut Herrn Hollfelder einer der am meist kritischsten Baustoffe, was seiner Meinung nach allerdings ohne Grund sei. Denn es braucht relativ wenig Energie zur Erzeugung dieses Stoffes. Er wird aus wenig Öl erstellt und ist durch seine Energieeinsparung umweltfreundlicher als viele andere „natürlichen“ Baustoffe. Folglich auch eine saubere Lösung, da auch eine gute Entsorgung durch Verbrennen mit Energiegewinnung möglich ist.

Im Jahr 2000 baute die Firma Klebl ihr erstes Passivhaus. Aufgrund der sehr geringen Nachfrage wegen des teureren Preises sei dieses Projekt allerdings eingeschlafen. Mal sehen, welche Folgen die neue Energieregelung vom 01.01.2016 in der Baubranche nach sich ziehen. Das Know How bzgl. Energiesparendem Bauen ist bei Klebl Hausbau lange vorhanden und auch in der Ausführung langzeitbewährt.

Das größte Problem, so der Dipl.-Ing. Architekt, seien nicht die Neubauten, sondern die Bestandsbauten. Renovierungsarbeiten fallen aber nicht in das Leistungsspektrum der Firma. Werden Umweltsanierungen an den Bestandsbauten vorgenommen, wird dies durch eine KfW-Förderung unterstützt.

 

Baustoffe

Die Kunden seien verschieden, so Hollfelder: Zwar werden seitens Klebl Hausbau auch sogenannte Ökobaustoffe angeboten, jedoch fehlt schlichtweg die Nachfrage. Der Fokus liegt eher auf der Frage nach dem Energieverbrauch beziehungsweise wie man hier sparen könnte. Durch ihre lange Lebensdauer seien Massivbauten daher besonders nachhaltig. Auf unsere Frage nach Naturmaterialien – wie wir sie von Frau Burkhardt beim Nachhaltigen Bauen kennen gelernt haben – bremste er unsere Begeisterung dafür. Naturstoffe zersetzen sich mit der Zeit und können somit mit Langlebigkeit nicht punkten. Außerdem gebe es oft keine baurechtliche Zulassung für Naturstoffe wie Hanf und Flachs, was das Bauen damit komplizierter macht. Er würde zu langfasrigen Mineralfasern greifen. Die bei Frau Burkhardt kennen gelernten Mineralfasern befürwortet auch Herr Hollfelder, denn die Wände müssen diffusionsoffen sein. Selbst Zellulosematerial zersetzt sich, so der Architekt. Oft sind Borsalze enthalten, was die „Natürlichkeit“ wieder einschränke. Lehm sei sehr speziell und dessen Nutzung bzw. Leben anders. Linoleum sei für ihn lediglich ein Kunststoff aus natürlichen Materialien.

Oft sei ein pflegeleichtes Haus mit einfachen „unnatürlichen“ Materialien für viele Nutzer besser, da es langlebiger ist. Dies ist im Vorfeld mit dem Bauherrn abzustimmen.

Seiner Meinung nach müsse nicht zuerst das ökologische Bauen angegangen werden, sondern gebe es viele andere Probleme, die zuerst geregelt werden sollten: So z.B. eine Nachverdichtung oder das Bebauen eines nicht so großen Flächenbereichs – also besser höher als weiter zu bauen. Oft können auch Behörden durch Zuschüsse Einfluss nehmen. Auch Holz sei nicht unendlich, so Herr Hollfelder. 75 % des verbauten Holzes kämen aus dem Ausland.

Immer wieder kam man also zu dem Punkt, dass Vieles sehr zweischneidig ist - wo hier ein Vorteil ist, ist dort ein Nachteil.

Das perfekte Haus

Als beste nachhaltige Lösung würde Herr Hollfelder uns ein Massivhaus empfehlen mit Wärmeverbundstoffen. Den Keller aus Beton, zweischaliges Mauerwerk, die Fenster aus Holz oder Holzaluverbund, die Decken massiv zur Schalldämmung und ein Kalkputz.

 

Entwicklung

Seiner Meinung nach werden sich Baustoffe nicht ökologisch entwickeln. Baustoffe sind teuer und zudem nicht das vorrangigste zu beachtende Ziel. Zukunft haben dagegen niedriger Verbrauch oder Nullenergieverbrauch, Verdichtung, kurze Wege und ein Entgegenwirken gegen den „Flächenfras“. Nach wie vor halte auch der Trend zu größeren Häusern an. Nur in Städten werden aus Kostengründen kleinere Häuser gebaut. In der Zukunft sollen Häuser gebaut werden, die länger halten und länger nutzbar sind, denn irgendwann sei der energetische Aspekt abgeschlossen. Sind die Häuser in der Zukunft also auf einem hochentwickelten energetischen Stand – in welche Richtung nicht mehr viel verbessert werden kann – wird man versuchen, die Langlebigkeit und Nutzbarkeit immer weiter auszudehnen.

Die Errichtung des Hauses selber sei der größte Brocken für die Umwelt. Änderungen im Bauverhalten vor allem gegenüber dem Flächenverschleiß seien nur langsam möglich und nur über die Kosten.

Der größte Kostentreiber beim Bauen seien zur Zeit die Behörden. Durch den Klimawandel können auch weitere bauliche Änderungen hinzukommen, wie z.B. die Notwendigkeit sturmsicherer Dachziegeln oder die Stausicherheit.

Selbstversorgung mit Strom – z.B. durch eine PV – werde in Zukunft auch weiter an Wichtigkeit gewinnen. Der bei der Firma angestellte Energieberater und Baubiologe berechnet den Verbrauch eines jeden Hauses und versucht, Energieeffizienz umzusetzen.

 

Gespannt werden wir weiterverfolgen, wie sich „Nachhaltiges Bauen“ entwickelt und was noch alles kommt. Vielen Dank an Herrn Hollfelder für seine offenen und auch kritischen Betrachtungen wie sich für ihn Nachhaltigkeit definiert und wie seine Ansicht des nachhaltigen Bauens ist.

 

Categories: Unternehmen

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