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Jurenergie eG
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All unsere Besuche fanden in Firmen, Schulen, Vereinen oder Ämtern statt. Die Jurenergie eG war eine weitere Form von Organisation, die wir kennenlernen durften. Herr Michael Vogel, Vorstand der Jurenergie eG und zuständig für den Bereich Recht und Finanzen, erklärte uns das System und die Zielsetzung von Jurenergie eG. Nachdem wir bei anderen Firmen die nachhaltigen Elemente herausgepickt haben, sei es wie die Produktionshallen geheizt oder die Produkte verpackt werden o.ä., ist bei Jurenergie eG der ganze Leitgedanke oder der Zweck der Firma nachhaltig. Deren Ziel ist es, den Anteil der regenerativen Energien an der Energieversorgung im Landkreis Neumarkt zu erhöhen. Hierzu haben sie, um möglichst viele Bürger zu beteiligen, eine Bürgergenossenschaft gegründet. Die Beteiligten sind meist Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen und regenerative Energien unterstützen und auch solche, die ihr Geld in zukunftsfähige Anlagen investieren wollen. Am Ende werden die Gewinne unter den beteiligten BürgerINNEN verteilt und werden nicht an große Konzerne abgegeben.
Mittlerweile sind über 900 Mitglieder in der Genossenschaft engagiert, die über ein Geschäftskapital von rund € 9 Mio. verfügt und rund € 26 Mio. in Erneuerbare Energien – Projekte investiert hat.
Um die Kosten möglichst gering zu halten, arbeiten Vorstand oder Aufsichtsrat auf ehrenamtlicher Basis gegen geringe Aufwandsentschädigungen. Zwischenzeitlich wurden zusätzlich ein teilzeitbeschäftigter Geschäftsführer und eine Assistentin eingestellt. Das Geschäftsvolumen der Jurenergie hat mittlerweile einen Umfang erreicht, das zum Schutz der Anleger einen entsprechend qualifizierten und eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert.
Doch soviel zur Organisation der Jurenergie eG – in welche Art von regenerativen Energien investieren Sie und welche Leistungen erbringt Jurenergie?
Realisierte Projekte sind beispielsweise die Photovoltaikanlagen in Berg , Deining und Sengenthal. Um eine möglichst große Transparenz vor allem auch gegenüber den Mitgliedern zu ermöglichen, können die Erträge und Leistungen der Anlagen jederzeit im Internet eingesehen werden. Mit drei dieser Anlagen ist Jurenergie eG (mit ihrem Partner Lumenaza GmbH) in die Direktvermarktung von regionalen regenerativen Energien eingestiegen. Hierbei wird die Energie aus der Region direkt an Verbraucher aus der Region gegeben. Dadurch vermarktet die Jurenergie ganz im Sinne des Genossenschaftsgedankens, nämlich den selbst erzeugten Strom innerhalb der Genossenschaft wieder zu verbrauchen.
Doch in das Leistungsportfolio fällt auch die Energieberatung. Hier können sich Bürgerinnen und Bürger gegen Entgeld über die Möglichkeiten, ihr Eigenheim möglichst ressourcenschonend und effizient zu bauen und zu versorgen, informieren.
Nach dem „theoretischen“ Teil unseres Termins ging es noch an die Besichtigung eines Windrades in der Nähe von Parsberg. Das Windrad in Pöfersdorf ist seit Juli 2013 in Betrieb und war das erste eigene Windrad der Jurenergie eG. Die Größe des Windrades liegt bei beeindruckenden 149m (Narbenhöhe). Wenn man aber noch ein Rotorenblatt dazu nimmt, hat es die 200m-Marke schon fast erreicht.
Mittlerweile betreibt die Jurenergie noch drei weitere Windräder. Insgesamt wurden so mit den Photovoltaikanlagen in 2015 über 25 Mio. kWh erzeugt, was einer CO² Einsparung von über 7.700 to. CO2 (bezogen auf den durchschnittlichen Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus in Deutschland entspricht lt. Rechner der UBA (Umweltbundesamtes).
Dadurch, dass die Windkraftanlage die natürlichen Umgebungen von Vogelarten beeinflusst, kam bei uns die Frage auf, ob denn das Windrad schädlich für Vögel sei. Natürlich kann es passieren, dass Vögel gegen den Masten fliegen oder in die Rotorblätter gelangen. Die aufgefundenen toten Tiere beziehungsweise Vögel werden bundesweit von der staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg erfasst und dokumentiert. Die Dunkelziffer wird hier jedoch weit höher sein. Doch im Gegensatz zu den umweltschädlichen Möglichkeiten Energie zu erzeugen, was indirekt weit mehr Tieren das Leben kostet (durch den CO2-Ausstoß), sind Windkraftanlagen dennoch die umweltfreundlichere Variante. Falls Sie einen toten Vogel oder eine Fledermaus in der Nähe von Windkraftanlagen finden, können Sie hier einen Meldebogen ausfüllen.
Dank Herrn Vogel konnten wir auch einen Blick in das Innenleben des Windrades werfen und uns von der Steuerung und dem Generator des Windrades ein Bild machen. Interessiert hat uns auch, was passiert, wenn die Windgeschwindigkeiten so hoch sind, dass das Windrad zu schnell würde. Hierfür gibt es einen eingebauten Mechanismus, der bei zu hohen Windgeschwindigkeiten das Windrad stoppt. So werden Überhitzungen und Schäden am Windrad vermieden.
Falls Sie Teil der Bürgergenossenschaft werden und die erneuerbaren Energien im Landkreis unterstützen möchten, können Sie sich bei Herrn Vogel oder der Internetseite von Jurenergie eG informieren.
Vielen Dank an Herrn Vogel für seine Zeit und die Möglichkeit, ein Windrad mal von Innen zu sehen.
Categories: Unternehmen
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